Zeitschriftenschau

Alzheimer: Neuer Antikörper gibt Anlass zur Hoffnung

Seit Jahrzehnten suchen Forscher nach einem Medikament gegen Alzheimer. Doch bisher ist kein Mittel mit durchschlagender Wirkung gefunden. Nun sorgt ein von zwei Pharma­unternehmen entwickelter Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper für Hoffnung: Lecanemab. Nach der Firmen-Mitteilung ergab die noch nicht publizierte Phase-3-Studie, dass Lecanemab im Vergleich zu einem Placebo den Abbau der kognitiven Fähigkeiten bei Alzheimer-Patienten in einem frühen Erkrankungsstadium um 27 Prozent verlangsame. Der Antikörper richtet sich gegen das Eiweiß Beta-Amyloid, das sich im Gehirn ablagert. Ob damit ein Forschungsdurchbruch erzielt ist, bleibt abzuwarten.


Cannabis: Häufigkeit der Nebenwirkungen unterscheidet sich

Seit 2017 können aufgrund einer Änderung des Betäubungsmittelgesetzes neben Cannabis-Fertigarzneimitteln und Rezepturarzneimittel auch Cannabisblüten oder nicht als Fertigarzneimittel zugelassene Cannabisextrakte verordnet werden. Eine mit der Ge­setzesänderung verknüpfte Begleiterhebung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die Nebenwirkungen erfasst. Ausgewertet wurden 16.809 Datensätze, bei denen sich nur hinsichtlich der Häufigkeiten einzelner Nebenwirkungen Unterschiede ergaben. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Appetitsteigerung, Mundtrockenheit, Schwindel, Aufmerksamkeitsstörungen und Müdigkeit.


Corona-Spätfolgen: Vor allem Frauen leiden an Post Covid

Ein Teil aller Corona-Erkrankten leidet auch Monate nach einer überstandenen Infektion an Post Covid. Das geht aus einer neuen Metastudie der weltweiten Initiative „Global Burden of Disease“ hervor. Sie wertete insgesamt 54 Studien mit 1,2 Millionen Patientinnen und Patienten aus. Danach entwickelten rund 6,2 Prozent aller Erkrankten Post Covid. Von Müdigkeit (Fatigue), körperlichen Schmerzen oder Stimmungsschwankungen berichteten 3,2 Prozent, von Atemnot 3,7 Prozent und von kognitiven Problemen wie Konzentrationsstörungen 2,2 Prozent. Frauen waren doppelt so stark betroffen wie Männer. In den meisten Fällen verschwanden die Symptome nach neun Monaten. Aber rund 15 Prozent litten auch ein Jahr nach überstandener Infektion an Spätfolgen.


Prävention: Vogelgesang ist Balsam für die Psyche

Vogelgezwitscher ist gut für die mentale Gesundheit. Das fand ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf heraus. Für ihre Studie spielten sie 295 Teilnehmenden verschiedene Geräusche vor. Das Ergebnis: Vogelgesang reduziert Ängste und Paranoia. Den gegenteiligen Effekt hatte Verkehrslärm: Er verschlimmerte depressive Zustände zusätzlich.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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